Emotionale Ernährung - Welche Lebensmittel stressen meinen Organismus?
Vor relativ kurzer Zeit wurde ich mit dem Thema “Emotionale Ernährung” konfrontiert und habe mich sofort identifiziert gefühlt. Ich esse dann, wann es mir passt. Ich esse, um mich zu belohnen. Ich esse, um mich zu beruhigen. Ich esse, um mich besser zu fühlen. Und weil ich aus meiner Sicht immer gesund ass, machte ich mir auch keine Gedanken darum, was daran nicht gut sein könnte. Ich hatte nie Probleme mit Übergewicht, im Gegenteil, aufgrund meines Körperbaus, wollte ich auf keinen Fall abnehmen und ass deshalb munter alles worauf ich Lust hatte. Bei der emotionalen Ernährung, gehen aber leider die wichtigsten Nährstoffe vergessen und wir nehmen Nahrungsmittel zu uns, die unseren Organismus stressen statt Gutes tun. Sehr wahrscheinlich fühlt sich hier die Mehrheit ebenfalls identifiziert - also los geht’s!
1. Was bedeutet emotionale Ernährung?
Im vorletzten Blogartikel habe ich über das homöostatische Gleichgewicht in Bezug zur Angst geschrieben. Heute beleuchte ich dieses aus Sicht der Ernährung. Konstant arbeitet unser Körper daran, das homöostatische Gleichgewicht wieder zu finden. Ganz automatisch passiert dieses Ausgleichen in uns, ohne dass wir uns darum kümmern müssen. Was für ein Segen, nicht wahr? Schiesst unser Blutzuckerspiegel in die Höhe, da wir hochverarbeitete Lebensmittel zu uns genommen haben, muss unser Körper ordentlich Energie dafür einsetzen, um das homöostatische Gleichgewicht wieder zu erreichen. Wir sprechen von Lebensmittel, die mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und viele Zutaten und Zusatzstoffen enthalten. Dazu gehören Wurstwaren, Fleischprodukte, Backwaren, Trockensuppen, Softdrinks, Eiscreme, Süssigkeiten sowie Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza. Fast all unsere Energie wird also dafür benötigt, diese Nahrungsmittel zu zersetzen und verdauen, um danach den grössten Teil davon wieder auszuscheiden. Nährstoffe, die für unsere Zellen lebensnotwendig sind, wie Mineralien und Vitamine findet unser Körper darunter sehr wenige. Es sind unsere Emotionen, die sich für diese Lebensmittel entscheiden, denn würden wir unseren Körper fragen, würde der in den meisten Fällen ganz klar nein zu diesen Lebensmittel sagen. Die emotionale Befriedigung dauert kurz an und danach kommt das bekannte Energietief, was einerseits mit dem erhöhten Energieaufwand des Zersetzungsprozesses sowie mit dem Fall des Blutzuckerspiegels zu tun hat. Und das war meine Normalität. Ich war es mir gewohnt und machte mir keine bewussten Gedanken darüber, dass ich etwas daran ändern könnte.
Ein weiteres Beispiel für emotionale Ernährung sind Glutenprodukte. Hier sprechen wir aber bereits von einer Abhängigkeit, denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gluten abhängig machen, da sie D2-Rezeptoren aktivieren.
Was genau passiert hier also?
D2-Rezeptoren sind die Rezeptoren, die normalerweise durch Dopamin aktiviert werden und im Belohnungszentrum des Gehirns für Gefühle von Freude und Motivation sorgen. Und sobald die Freude versiegt, motiviert uns das Belohnungszentrum dazu, für Nachschub zu sorgen. Wenn das Belohnungszentrum anhaltend stark aktiviert wird, dann reguliert der Körper diese Reaktion jedoch herab und man fühlt sich unter Normalbedingungen anschließend weniger glücklich. Man hat also einen Durchhänger und will erst recht seinen Freudenbringer. Wenn man seinen Kater dann mit einem Stück Brot kuriert, ist man bald in einem Strudel. Immer mehr Stimulation durch die Droge und immer weniger Wohlbefinden im Normalzustand führen in die Sucht. Dieser Mechanismus wird inzwischen als zentraler Angelpunkt für die Entstehung jeder Sucht angesehen. Das gilt prinzipiell auch für Gluten.
Zugleich regulieren D2-Rezeptoren jedoch auch verschiedene Aspekte der Magen-Darm-Aktivität. Werden diese Rezeptoren stärker angeregt, kommt es beispielsweise zu Übelkeit und Erbrechen. Auch die Entleerung des Magens wird dann beschleunigt. Und damit kommen wir einer sinnvollen Erklärung näher, wie Gluten zugleich Bauchschmerzen und Sucht verursachen könnte. Es handelt sich also um eine Art Nebenwirkung des Glutens, die bei glutensensitiven Menschen vorkommt.
Emotionales Essen, auch bekannt als Stress-Essen oder Trost-Essen, ist also ein Verhalten, bei dem Menschen Essen als Mittel zur Bewältigung oder zur Besänftigung ihrer emotionalen oder psychologischen Bedürfnisse einsetzen, anstatt in erster Linie wegen des körperlichen Hungers oder der Nahrungsaufnahme zu essen. Emotionales Essen wird oft durch Gefühle wie Stress, Angst, Traurigkeit, Langeweile, Einsamkeit oder sogar Glücksgefühle ausgelöst.
Einige Merkmale und Aspekte des emotionalen Essens:
Emotionale Auslöser: Emotionales Essen wird durch Gefühle wie Traurigkeit, Wut, Frustration oder Stress ausgelöst. Die Betroffenen greifen zum Essen, um sich zu trösten oder ihre Gefühle zu betäuben.
Spezifische Lebensmittelauswahl: Emotionale Esser greifen häufig zu "Komfortnahrungsmitteln", die in der Regel viel Zucker, Fett oder Kohlenhydrate enthalten. Diese Lebensmittel werden oft mit positiven Gefühlen und Erinnerungen in Verbindung gebracht.
Gedankenloses Essen: Emotionales Essen neigt dazu, gedankenlos zu essen, d. h. die Betroffenen essen schnell und ohne auf die Portionsgröße oder Hungergefühle zu achten.
Übermäßiges Essen: Emotionale Esser nehmen möglicherweise mehr Nahrung zu sich, als sie es tun würden, wenn sie aus körperlichem Hunger essen würden. Dies kann zu einem übermäßigen Kalorienverbrauch führen, der mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme führen kann.
Vorübergehende Erleichterung: Emotionales Essen verschafft vorübergehend emotionale Erleichterung oder lenkt von negativen Gefühlen ab. Diese Erleichterung ist jedoch nur von kurzer Dauer und wird oft von Schuldgefühlen oder Reue begleitet.
Fehlen von Hungergefühlen: Emotionale Esser essen oft, wenn sie körperlich nicht hungrig sind, oder essen weiter, obwohl sie satt sind.
2. Emotionale Ernährung ist nicht unbedingt schlecht.
Wichtig! Emotionale Ernährung ist nicht unbedingt schlecht!
Das Problem ist, dass uns heutzutage alle Lebensmittel zu fast jeder Tageszeit zur Verfügung stehen. Früher war die einzige Option 5 Äpfel nacheinander zu essen und heute sind es nun mal 5 Stück Brot, 5 Stück Schokolade oder eine 5 Stück Käse. Unser Körper ist konstant mit der Verarbeitung von Lebensmitteln beschäftigt und sobald wir in eine unangenehme Lebenssituation kommen, hadern wir mit dieser. Unser Körper ist gestresst und hat wenig emotionale sowie mentale Klarheit. Hätte ich 5 Äpfel gegessen, wäre die Verarbeitung in 10 Minuten durch, ich hätte Vitamine und Faserstoffe zu mir genommen, die meine Darmschleimhaut unterstützten.
Welche Lebensmittel stressen meinen Organismus und sollte ich mit weniger Regelmässigkeit essen? (mind. 2 Tage Abstand dazwischen)
Milchprodukte, Kaffee, Eier, Zucker, Fleisch, Poulet, Fisch, Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Aubergine u.W.)
An diesem Punkt, war mir die Identifizierung dieses Verhaltens mit meinem ziemlich klar. Zugleich baute sich aber auch sofort die Resistenz in mir auf und Gedanken schwirrten in meinem Kopf: “aber es geht dir doch gut” “so ungesund esse ich doch gar nicht” “diese Emotionen sind ja positiv” etc. Als würde mich mein Ego überzeugen wollen, genau so weiterzumachen, wie bisher. Glücklicherweise kenne ich mein Ego durch das Meditieren mittlerweile ziemlich gut und konnte ich meinem Körper mit der Übung eine stärkere Stimme geben. “Ich möchte etwas verändern!” “Ich möchte mich gesünder fühlen” “Ich möchte wertvolle Nährstoffe zu mir nehmen!”
Worum geht es also? Um die Gewohnheit. Und uns umzugewöhnen ist bekanntlich nicht das einfachste in diesem Leben aber es ist möglich, wenn wir die Signale unseres Körpers ernst nehmen und ein wirklich gesundes Leben führen möchten, wo auch unsere Emotionen und unsere Gedanken in perfekter Gesundheit funktionieren.
3. 40 Tage für den Ernährungs-Reset
Das Experiment war also, 40 Tage einem Ernährungsplan zu folgen, der mich mit vielen wichtigen Nährstoffen (Vitamine, Mineralien, Faserstoffen) versorgt, Schwermetalle aus meinem Körper eliminiert, meine Nieren reinigt, mir eine ausgewogene Ernährung gibt, mein Ernährungszentrum neu aufbaut, süchtig machende Nahrungsmittel (Zucker, Kaffee, Gluten, Mate) und solche, die meinen Organismus stressen (tierische Produkte) aufs Mindeste setzt und mir emotionale und mentale Klarheit geben sollte.
Die ersten 3 Tage waren zugegeben hart, denn mein Verstand versuchte sich immer noch stark zu wehren. Ziemlich schnell kam er dann aber zur Einsicht, dass ich mich viel besser fühlte. Die Signale meines Körpers waren klar. Ich hatte bereits in der ersten Woche viel mehr Energie und konnte klarer denken.
Welche Superfood kann ich zu mir nehmen, um wichtige Nährstoffe aufzutanken?
Gojibeeren (hat viel Eisen), Nährhefe (hat viel pflanzliches Protein, Folsäure und Vitamin B12), Omega 3/1 (Mix aus zerquetschten Chia-, Hanf- und Leinsamen)
4. Wie kann ich eine neue Gewohnheit aufbauen?
Wie erwähnt, geht es bei der Ernährung bei gewissen Lebensmitteln ja sogar um eine Sucht, was diese Gewohnheit noch viel stärker macht. Wieso fällt es uns schwer Gewohnheiten zu brechen und neue aufzubauen? Und wie schaffe ich es?
Eine Gewohnheit ist eine Kette von Gedankenmustern, die sich so oft wiederholt haben, dass die aus diesen Gedanken resultierenden Handlungen zu einem Verhalten geworden sind. Der yogischen Weisheit zufolge braucht man vierzig Tage, um eine Gewohnheit zu ändern. Die Verpflichtung, vierzig Tage lang ununterbrochen zu üben, kann uns die nötige Änderung der Einstellung bringen, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln und eine destruktive Gewohnheit hinter uns zu lassen.
40 Tage: Die Zeit, die benötigt wird, um negative Gewohnheiten, die uns am Fortschritt hindern, abzubauen und gleichzeitig neue positive Gewohnheiten zu schaffen.
90 Tage: Ist die Zeit, die benötigt wird, um die neue Gewohnheit auf bewusster und unterbewusster Ebene zu etablieren.
120 Tage: Bestätigt die neue Gewohnheit und die Vorteile sind dauerhaft in unserer Psyche verankert.
Je nach ihrer Natur sind Gewohnheiten ein Teil unserer menschlichen Struktur, um uns entweder positiv in unserer Entwicklung zu unterstützen oder uns allmählich zu zerstören. Eine kontinuierliche Praxis über 40, 90 oder 120 Tage kann diese in uns verankerte Reaktionskette unterbrechen und neue Gewohnheiten entwickeln und integrieren, die uns helfen, unser Potenzial voll auszuschöpfen.
Verschiedene spirituelle und kulturelle Traditionen haben im Laufe der Geschichte das Prinzip der "40 Tage" zur Reinigung genutzt und die damit einhergehende Regeneration auf verschiedene Zustände von Körper und Geist angewandt. Die "40 Tage" sind eine Selbstverpflichtung, die man mit der klaren Absicht eingeht, offen für Veränderungen zu sein. Es geht darum, Geist und Körper von destruktiven Gewohnheiten zu befreien und sich so für Veränderung und Wiedergeburt zu öffnen und die wunderbare Erfahrung zu machen, neue "Lebensgewohnheiten" zu haben.
Du bist der- oder diejenige, der/die den "40 Tagen" Kraft verleiht. Es ist eine Verpflichtung, die du dir selbst gegenüber eingehst, um deiner Leben treu zu bleiben. Lerne, dich auf die Werkzeuge zu verlassen, die dir zur Verfügung stehen, damit deine Kraft und deine Flexibilität dich begleiten und dir erlauben, das Gleichgewicht zu finden, um im Leben "durchzuhalten" und "weiterzumachen". Eine Reise, die aus Liebe und Gewaltlosigkeit unternommen wird, wird dir immer das Lernen bringen, das du dir wünschst.
“At the end we are what we do to change what we are” Eduardo Galeano.
5. Aus yogischer Sicht
Die Art und Weise, wie wir uns um unseren Körper kümmern und unseren Organismus ernähren, ist von grundlegender Bedeutung für die Reinigung von Geist und Körper und das Loslassen alter Gedankenmuster. Was wir essen, bestimmt unsere Essenz und die Qualität unserer Gedanken, die in unserer Psyche Spuren hinterlassen und die Art und Weise beeinflussen, in der unsere Energie zirkuliert - entweder in einer gewalttätigen auf- und absteigenden Art oder in einer Art, die von Natur aus harmonischer ist. Das wird immer deutlicher, je weiter wir in der Praxis der Selbsterkennung fortschreiten.
So viele giftige Substanzen sind Teil unseres täglichen Lebens, wie Alkohol, Kaffee, Softdrinks, Nikotin, Zucker und Drogen, und sollten als eindeutige Gifte für uns eingestuft werden. Ihre Auswirkungen auf unseren Organismus sind verheerend, auch wenn sie zum täglichen Leben gehören.
Wir müssen den Mut finden, uns so zu lieben, wie wir sind: einzigartig, aufrichtig und mutig in unserer Verletzlichkeit, unwiederholbare Wesen von einzigartiger Schönheit. Wir müssen lernen, auf unsere inneren Rhythmen zu hören und das Gleichgewicht zwischen "Tun" und "Sein" zu halten. Wenn wir uns zu sehr auf das "Tun" konzentrieren, sind wir gezwungen, unseren Energiehaushalt mit "schnellen Lösungen" aufzufüllen, mit Zucker und koffeinhaltigen Getränken, die den Körper zwingen, Energie zu erzeugen, und dabei lebenswichtige Teile von uns belasten. Das Ergebnis ist Überanstrengung und verursacht eine Übersäuerung des Blutes, die einen idealen Nährboden für die Vermehrung von Viren und die Förderung der Demineralisierung der Knochen darstellt.
Es ist an der Zeit, unsere Gesundheit und unser Glück selbst in die Hand zu nehmen.
Nimm die Herausforderung an, eine giftige Gewohnheit für "40 Tage" hinter dir zu lassen. Wahrscheinlich ist es die Gewohnheit, die du dir jedes Jahr zu Silvester versprichst. Vielleicht machst du dir jedes Mal, wenn du an einen neuen Ort gehst, Sorgen darüber, was du "brauchst", oder es ist das erste, woran du denkst, wenn du morgens aufstehst.
Es könnte eine Eigenschaft sein, die dich ausmacht und die du eigentlich nicht magst und hinter dir lassen willst. Du kannst es tun. Du kannst beschliessen, 40 Tage lang aufhören, dich zu beschweren, zu vergleichen oder zu verurteilen. Die Idee ist, dass du es vor allem tun willst, die Entscheidung triffst und deine psychologische Last erleichterst. Wenn du weisst, wohin du gehst und warum, ist es immer einfacher, durch die Höhen und Tiefen auf dem Weg der Selbstfindung stark zu bleiben.
Ich möchte dich an dieser Stelle an mein Mind-Reset-Mentoring erinnern, indem ich dich im Prozess “Gedankenmuster erkennen und verändern” begleite und dir mit bestimmte Aufgaben und Techniken zeige, wie du es schaffen kannst. Kontaktiere mich bei Interesse für ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch.
Hast du bereits versucht, Gewohnheiten zu durchbrechen? Wie ist es dir dabei gegangen? Ich freue mich von dir zu. hören!
*Dieser Artikel enthält Werbung für das Mind-Reset-Mentoring.